Gefühle… – Gedankensplitter

An manchen Tagen.
Da kam er heim.
Von der Arbeit.
Und er glaubte.
Er würde gleich.
Ihre Stimme hören.
Die ihn begrüßte.
Spät.
Bist du dran.
Das Essen ist fertig…
Wie war dein Tag?
Ein Kuss.
Auf die Wange.
Und seine Mutter.
Ging ins Bad.
Wusch die Wäsche.
Die Waschmaschine.
Rumpelte.
Gleichmäßig.
So oft…
Aber seine Mutter.
Stand nicht.
An der Tür.
Heute.
Und ihre Stimme.
Tönte nicht.
Durch das Haus.
Sie war gestorben.
Vor einem dreiviertel Jahr.
An einem Herzinfarkt.
Einfach umgefallen.
Im Garten.
Sie hatte nur.
Kräuter holen wollen.
Für die Suppe…

Er schloss die Tür auf.
Der vertraute Geruch.
Nach Putzmittel.
Empfing ihn.
Es tat gut.
Und schmerzte trotzdem.
Bisweilen furchtbar.
Er war froh.
Dass sie.
Nicht leiden hatte müssen.
Niemand.
Hätte ihr helfen können.
Auch er nicht.
Wenn er.
Daheim gewesen wäre.
Aber.
Das war er nicht.
Sie hatten ihn angerufen.
In der Firma.
Und die Erinnerung.
An diesen Moment.
Steckte wie ein Stachel.
Im Fleisch.
Eiterte.
So alt.
War sie noch gar nicht.
Gewesen.
Oder?
Warum?

In der Arbeit.
Hatten sie gewitzelt.
Über ihn.
Manchmal.
Dass er noch.
Bei seiner Mutter lebte.
Er öffnete den Kühlschrank.
Mit den Frauen.
Hatte es nicht geklappt.
Nicht so wirklich.
Ein paar Affären.
Aber keine Liebe.
Keine dauerhafte…
Natürlich.
War ihm klar gewesen.
Seine Mutter.
Würde nicht ewig leben.
Und es gab ein Testament.
Er war der Erbe.
Das hatte er gewusst.
Aber so alleine.
Machte es ihm Angst.
Die gewohnte Umgebung.
Ohne sie?
Er hielt inne.
Er weinte nicht.
Er hatte nicht geweint.
Bei ihrem Begräbnis.
Aber der Schmerz.
Tief in ihm.
Brüllte.
Immerzu….
Gefühle zu zeigen.
War ihm.
Nicht gegeben.
Deshalb blieb ihm auch.
Keine Frau…

Vivienne/Gedankensplitter

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