Ich trau mir nicht

Ich unterbreche dich.
Am Telefon.
Bestimmt.
Nein.
Ich kann mir nicht vorstellen.
Dich wieder zu treffen.
Wenn du in die Stadt kommst.
Nächste Woche.
Nein.
Ich möchte nichts auffrischen.
Keine Erinnerungen.
Keine Erlebnisse.
Nichts.
Und nein.
Du brauchst nicht anrufen.
Nicht mehr.
Ich will dich nicht mehr sehen…

Als ich den Hörer auflege.
Habe ich Tränen in den Augen.
Und beiße mir auf die Lippen.
Vor Wut.
Über mich selbst.
Und über dich…
Ja.
Du warst meine große Liebe.
Und wenn ich ehrlich bin.
Hast du mir so wehgetan.
Dass ich es dir nie verzeihen kann.
Nie.
Du hast mich hintergangen.
Du hast mich betrogen.
Du hast mich zur Närrin gemacht.
Deinetwegen.
Ja.
Ich werde dir das nie vergeben.
Ich will es auch nicht.
Nicht versuchen.
Weil ich dir nicht traue.
Und mir nicht.
Mir schon gar nicht…

Ja.
Ich habe Angst.
Deinem Charme zu verfallen.
Wieder.
Du hast so eine Art.
Mich anzusehen.
Ja.
Du weißt.
Wie du Frauen schwach machst.
Mich ganz besonders…
Und dass du mich treffen möchtest.
So unerwartet…
Das wirft nur eine Frage auf.
In mir.
Was brauchst du von mir?
Diesmal?

Ja.
Ich habe dich geliebt.
Und die Wunde blutet.
Ab und zu.
Noch immer.
Ich habe dich angebetet.
Ich war verrückt.
Denn du verstehst es.
Frauen verrückt zu machen…
Frauen.
Massenware für dich.
Frauen.
Du pflückst sie.
Und wirfst sie weg.
Ja.
Ich habe Angst vor dir.
Angst.
Mein Herz wieder zu verlieren.
Wieder an dich.
Ich bin noch zu schwach…
Ich traue mir nicht.
Nein.
Und ich muss mich schützen.
Denn dir ist es egal.
Du Schuft!
Du kennst nur dich!
Du würdest mich verletzten.
Erneut.
Eiskalt…

Vivienne

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1 Gedanke zu „Ich trau mir nicht“

  1. Liebe Vivienne,

    bei diesem gedicht sind mir die tränen gekommen. Und mein herz wurde ganz schwer,denn ich bin mit genau solch einem mann seit jahren zusammen. Mehr oder weniger. Denn er hat bindungsangst und für ihn waren frauen auch nur „massenware“. Furchtbar. Ich hab jederzeit wieder angst,dass er mich verletzen könnte. Doch wir haben einen kleinen sohn und ich kann ihn nicht ganz aus meinen leben verbannen.
    Ansonstan wäre ich längst weg,da dieser mann krank ist und ich seit jahren darunter leide. Ich habe mich so lange nicht gewehrt,mir so viel gefallen lassen. Jedenfalls habe ich jetzt die kraft gehabt ihn vor die tür zu setzen. Doch wenn er wieder so charmant und liebevoll ist verfalle ich ihm wieder…
    Als ob dieser mann,der mir nicht gut tut mein schicksal ist?!
    Danke fürs zuhören.
    Doreen

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