Bleibst du heute bei mir?

Es ist spät geworden.
Wir haben gelacht und gescherzt.
Einen Abend lang.
Die Zeit verging so schnell.
Und ich bin nicht müde.
Kein bisschen.
Wir sitzen am Küchentisch.
Haben so manche Tasse Kaffee getrunken.
Und einiges mehr…
Meine Wangen glühen.
Und auch dein Gesicht ist gerötet.
Deine Augen lachen.
Während deine Miene Unschlüssigkeit ausdrückt.
Versteckt.
Ich weiß.
Du wolltest längst daheim sein.
Eigentlich.
Der Blick auf die Uhr hat dich verraten.
Aber du stehst nicht auf.
Und du sprichst nicht von Aufbruch.
Du siehst mich nur an.
Und ich weiß.
Du willst nicht fahren.
Nicht wirklich…
Denn niemand erwartet dich.
Daheim.

Ich bin ein wenig verwirrt.
Du willst heute bleiben.
Bei mir.
Und ich bin fast erschrocken.
Als ich das erkannt habe…
Will ich das auch?
Heute schon?
Ich dachte mir längst.
Es wird einmal passieren.
Mit Sicherheit.
Und bald.
Aber heute schon?
Ich gehe zum Fenster.
Öffne es.
Und fühle die Nachtluft.
Angenehm kühl.
Was will ich?
Und ich spüre genau.
Dass du mich ansiehst.
Die ganze Zeit.
Du wartest darauf.
Dass ich es endlich sage.
Dass du bleiben sollst…

Ich liebe dich.
Das weiß ich schon seit Wochen.
Ich möchte mit dir schlafen.
Das wünsche ich mir.
Fast ebenso lang.
Und ich lese es in deinen Augen.
Du willst es jetzt wissen.
Das ist der Moment der Wahrheit.
Lass ich ihn vorübergehen.
Bist du enttäuscht.
Und ich bin unglücklich…
Also…
Was ist so schwierig daran es zu sagen?
Es auszusprechen.
Unmissverständlich.
Wir wollen es schließlich beide…

Bleib doch!

Vivienne/Gedankensplitter

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