Dumm genug… – Gedankensplitter

Klemens saß da.
Und las noch einmal.
Die Email.
Die ihm Natascha.
Geschrieben hatte…
Gestern Abend.
In schlechtem Deutsch.
Sie brauchte Geld.
Ganz dringend.
Drei Monate hatte sie.
Schon keine Miete.
Mehr zahlen können…
Das Leben kostete mehr.
In Moskau.
Als sie mit zwei Jobs.
Bezahlen könnte.
Nächste Woche.
Würde man ihr.
Den Strom.
Und das Internet abdrehen.
Und dann würde sie.
Auch noch ihn verlieren…
Ihn, Klemens.
Der einzige.
Der ihr Halt gab!
In ihrem traurigen Leben!

Klemens schnaufte durch.
Dann löschte er.
Die Email.
Kleines Miststück.
Natascha.
Oder wie immer.
Sie auch hieß.
Beziehungsweise…
Vielleicht war Natascha.
Auch ein Mann…
Schließlich kannte er nur.
Fotos von ihr…
Diese Person hatte.
Nur Kontakt zu ihm gesucht.
Um ihn auszunehmen.
So schnell ging das!
Russische Studentin.
Im Chat.
Nettes Geplauder.
Prickelnde Flirts.
Mit erotischer Note…
Oft genug hatte er.
Von so was gehört.
Und nun hatte es ihn.
Getroffen…
Beziehungsweise…
Beinahe!
Denn er durschaute.
Diesen Plan ja…
Am Abend.
Merkte er.
Wie sehr ihn.
Die Sache noch immer.
Beschäftigte.
Diese Natascha.
Hatte über den Chat.
Eine Beziehung aufgebaut.
Zu ihm…
Ganz geschickt.
Und nun verstand er besser.
Warum so mancher…
Tatsächlich.
Auf so etwas hereinfiel…
Dumm genug war…
Und seine Ersparnisse opferte!

Selbst ihn…
Der mitten im Leben stand.
Und weiß Gott.
Nicht vereinsamt war.
Oder…
Ohne echte Freunde.
Ließ die Sache.
Nicht kalt…
So schnell…
Konnte man ein Opfer.
Solcher organisierter Banden werden!
Im Chat hatte er.
Alle gewarnt.
Die er kannte.
Aber Natascha war wohl.
Längst.
In einen anderen Chat.
Abgetaucht.
Unter einem…
Anderen Namen.
Und mit einer…
Anderen Identität!
Vielleicht hieß sie.
Dann ja Igor!
Irgendwie fühlte er sich.
Wie besudelt.
Von diesem Betrugsversuch.
Was waren das.
Für Menschen.
Die sich auf solchen.
Broterwerb.
Spezialisierten?
Eiskalt.
Falsch und verlogen.
Und ohne Gewissen.
Klemens schüttelte sich.
Ihm war schlecht geworden.
Ekelhaft!

Vivienne/Gedankensplitter

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