Es tut weh

Die Illusion hat mich verlassen.
Ich habe sie verpackt und begraben.
Ich liebe dich nicht mehr.
Mittlerweile.
Ich kann mit dir reden, als ob nichts wäre.
Ohne Probleme.
Ich mache mir selber vor:
Alles ist okay.
Aber das zu behaupten wäre übertrieben.
Das ist es wohl auch.
Es tut weh.
Vieles schmerzt mich.
Deine Kälte etwa.
Die ich spüre.
Diese Aura der Gleichgültigkeit, die dich oft umgibt.
Der Gleichgültigkeit mir gegenüber.
Die du nicht mehr maskierst.
Sondern fast schon zur Schau stellst.
Du merkst es nicht.
Aber ich dafür.
Unmissverständlich.
Ich frage mich:
Wieso habe ich das nie bemerkt?
Früher?
Manches wäre einfacher jetzt…

Was habe ich dich nicht gern gehabt!
Du warst der Mittelpunkt meines Lebens.
Du warst mein Glück…
Ich habe dir nie sehr viel bedeutet.
Du hast es nie gesagt.
Du würdest so etwas nie sagen.
Du Freund der Unverbindlichkeit.
Aber mir ist es bewusst geworden.
Ich habe dich begehrt.
Und mich lächerlich dabei gemacht.
Hast du gelacht über mich?
Heimlich?
Über mich und meine Liebe zu dir?
Ich weiß nicht, warum ich das wissen will.
Vielleicht könnte ich dich dann leichter hassen.
Und dich in meiner Wut begraben.
Wenn es so wäre.
Du strafst mich jetzt ungeniert mit Kälte.
Weil ich nicht mehr reagiere.
Wie auf Knopfdruck.
Weil ich mich entfernt habe von dir.
Sie ist länger geworden.
Die Leine, die uns verbindet.
Ich hätte mir das nie vorstellen können.
Damals.
Heute zucke ich mit den Schultern darüber.

Und doch tut es weh.
Ich liebe dich nicht mehr.
Aber es könnte mir das Herz zerreißen.
Wegen all meiner tiefen Gefühle für dich.
Unerwidert von dir.
Wegen meiner Träume und Hoffnungen.
Unerfüllt an dir abgeprallt.
Wegen all der Sehnsucht, die ich verspürte.
Ungestillt von dir geblieben.
Mann, begreifst du eigentlich:
Ich habe dich geliebt!
Du warst nicht irgendwer für mich.
Du warst mir der Liebste!
Und dich lässt das so kalt.
So ungerührt.
Umgeben von deiner jungen Grazie.
Und deinem neuen Glück.
Fein.
Du hast es dir wohl verdient.
Dieses Glück.
Irgendwann.
Aber du wirst es auch wieder verlieren.
Eines Tages.
Das Blatt wird sich wenden.
Und du lachst nicht mehr…

Bitter.
Wie konnte ich dich je lieben?
Gott weiß, warum ich es tat.
Und warum es sein musste.
Warum ich dich getroffen habe.
Und du ein Wegweiser geblieben bist.
In ein neues Glück vielleicht.
Dann, wenn ich es nicht erwarte…
Aber bis dahin schmerzt die Wunde.
Obwohl der Stachel längst gezogen ist.
Es tut weh…

Vivienne/Gedankensplitter

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2 Gedanken zu „Es tut weh“

  1. Respekt, sehr schön geschrieben. Die unerwiderte liebe ist das schlimmste, was ich je im leben erfahren musste, vorallem die gleichgültigkeit des Gegenübers. Sowas würde ich nie jemandem wünschen. LG

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    • Ich glaube, es geht fast jedem einmal so in seinem Leben. Darum spricht diese „lyrische Geschichte“ auch einige an. Aber irgendwann im Leben kommt der Punkt, da man realisiert, es war gut so, dass es genauso kam…

      Danke und Lg

      Antworten

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